Unter dem Begriff Velocity versteht man innerhalb von Scrum die Geschwindigkeit, die ein Scrum Team im Verlauf eines Sprints erreicht. Für jede erledigte Userstory werden Storypoints abgezogen und berechnet wieviele Storypoints durchschnittlich erledigt werden, erhält man die Geschwindigkeit eines Scrum Teams. Die Berechnung der Velocity ist denkbar einfach: Am Ende jedes Sprints addiert man alle Storypoints von erledigten User Stories zusammen.
Umgekehrt, versteht man die Summe aller nicht erledigten User Stories als Velocity-Offset. Der Velocity-Offset Faktor, drückt die Storypoints aus, die das Scrum Team für den kommenden Sprint bremsen. Alle Stories die in einem Sprint nicht erledigt werden konnten, werden im Regelfall in den nachfolgenden Sprint verschoben. Somit muss das Scrum Team bei der Planung des folgenden Sprints diese Storypoints berücksichtigen und sich einfach weniger User Stories vornehmen.
Beispiel:
In diesem Sprint hat das Team 21 Storypoints erledigt und 9 Storypoints wurden nicht erledigt. D.h. in den Sprint 2 geht dieses Team mit einem Velocity Offset von 9 und das Team sollte sich entsprechend weniger neue Storypoints vornehmen.
Im Sprint 2 wurden dann folgendes Ergebnis festgestellt:
Nun haben wir die Werte von zwei Sprints und können die durschnittliche Velocity berechnen. Hierfür summiert mal die Storypoints aller erledigten User Stories (21 + 14) und teilt durch die Anzahl der Sprints (2). Das ergibt eine Velocity von 17,5
Der beste Zeitpunkt für die Berechnung der Velocity ist natürlich am Ende eines Sprints. Weil man erst dann mit Gewissheit die User Stories als Done deklarieren kann. Die Berechnung der Velocity und des Velocity Offsets wird im Regelfall vom Scrum Master noch vor der nächsten Sprint Planung durchgeführt. Das ist wichtig, da man in der Sprint Planung ja den Velocity Offset Faktor benötigt, um die Gesamtanzahl der möglichen User Stories gegenüber stellt.
Mit der durchschnittlichen Velocity erhält man einen Zahlenwert, den man verwenden kann, um die geplannte Fertigstellung einer User story zu prognostizieren. Dies kann unter Umständen für die Erstellung einer Releaseplannung genutzt werden. Vorraussetzung ist aber, dass die Reihenfolge und Storypoints der User Stories festgelegt und geschätzt sind. Erst dann hat man alle Werte um die geschätzte Fertigstellung zu errechnen.